Interaktives Arbeitsblatt zur Ethik
Warum sollte ich den anderen nicht belügen?
Die Philosophin Annemarie Pieper (*1941) nennt sechs gute Gründe, die meine Handlungen rechtfertigen können.
(Bezugnahme auf ein Faktum)
Ich beziehe mich auf eine allgemeine Norm bzw. einen allgemeinen Werturteil, der Freundschaft als einen der am meisten fraglos anerkannten Gründe rechtfertigt.
(Bezugnahme auf Gefühle)
Durch Gefühle werden Handlungen zwar erklärt und verständlich, aber nicht schon moralisch gerechtfertigt.
(Bezugnahme auf mögliche Folgen)
Ich beziehe mich auf mögliche negative oder positive Folgen meiner Handlung, je nachdem ob sie mir oder dem anderen Schaden zufügt.
(Bezugnahme auf einen Moralcode)
Hier beziehe ich mich auf einen anerkannten Werte- und Regelkatalog, der von den Mitgliedern einer Gruppe/der Gesellschaft anerkannt wird.
(Bezugnahme auf eine moralische Kompetenz)
Hier beziehe ich mich auf das Urteil von Respektpersonen, die ich als moralische Instanz ansehe.
(Bezugnahme auf das Gewissen)
Das Gewissen als moralische Letztinstanz ist eine in der Praxis generell anerkannte Form der Begründung.
Die Ethik lehrt uns beurteilen, ob eine Handlung richtig ist oder falsch, natürlich oder gegen die Natur gerichtet, gut oder schlecht.
Beispiel: Darf ich zum Beispiel jemanden erschießen, der versucht, meine Mutter zu vergewaltigen? So leitet er zum Beispiel in der Regel eher ein Nein daraus ab.
— Héctor Zagal & José Galindo
Eine Moral ist der Inbegriff jener Normen und Werte, die durch gemeinsame Anerkennung als verbindlich gesetzt worden sind und in der Form der Norm
(Du sollst …)
(Du sollst nicht …)
an die Gemeinschaft der Handelnden appellieren.
Jede Moral ist somit als geschichtlich entstanden und geschichtlich sich mit dem Freiheitsverständnis von Menschen verändernder Regelkanon immer eine Gruppennorm, deren Geltung nicht ohne Weiteres über die Mitglieder der Gruppe hinaus ausgedehnt werden kann.
— Annemarie Pieper
Die Moral, die gut genug war für unsere Väter, ist nicht gut genug für unsere Kinder.
— Marie von Ebner-Eschenbach
Erfinden Sie für jeden der sechs „guten" Gründe ein Beispiel aus Ihrer Lebenswelt:
Ordnen Sie die Gründe nach ihrer Wertigkeit:
Ziehen Sie die Karten oben mit der Maus in das Feld unten (von am wichtigsten bis am wenigsten wichtig).
👆 Ziehen Sie die Gründe hierher...
Fassen Sie die Grundlagen für die ethische Bewertung anhand Ihrer eigenen Werte zusammen:
Untersuchen Sie verschiedene Gruppennormen in unterschiedlichen Kulturen:
Erläutern Sie das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach und veranschaulichen Sie es mit Beispielen:
„Die Moral, die gut genug war für unsere Väter, ist nicht gut genug für unsere Kinder."
Interaktives Arbeitsblatt zur Ethik | Basierend auf Material von Annemarie Pieper
Ihre Eingaben werden lokal im Browser gespeichert