Manchmal anscheinend nicht. Unsere Wahrnehmung kann uns täuschen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Die beiden waagerechten Striche sind gleich lang!
Wenn Sie die beiden waagerechten Striche vergleichen, sieht der obere wahrscheinlich länger aus als der untere, oder? Tatsächlich sind beide Striche gleich lang (Sie können das mit einem Lineal überprüfen!).
Eine Erklärung ist, dass wir unbewusst die Perspektive in solchen Bildern mit einbeziehen. Die Pfeile an den Enden der Striche lassen uns denken, dass der obere Strich weiter weg ist als der untere.
Unser Gehirn rechnet diese Entfernungsinformation automatisch mit ein: Wenn zwei Objekte auf der Netzhaut gleich groß erscheinen, aber eines weiter weg zu sein scheint, glaubt unser Gehirn, dass es größer oder länger sein muss.
Normalerweise ist das eine hilfreiche Fähigkeit, aber in diesem Fall führt sie zu einem Fehler in unserer Wahrnehmung.
Sehen Sie die Dreiecke? Es gibt gar keine!
Die meisten Menschen sehen hier zwei Dreiecke:
In Wirklichkeit gibt es aber gar keine Dreiecke! Die Zeichnung zeigt nur drei Ecken und drei schwarze „Tortenstücke", bei denen ein Teil fehlt.
Unser Gehirn fügt automatisch die fehlenden Informationen hinzu. Das ist im Alltag oft nützlich, weil Objekte häufig teilweise verdeckt sind. In diesem Fall führt es jedoch dazu, dass wir Dinge sehen, die gar nicht existieren.