Fallstricke der Alltagspsychologie: Logik

Ist logisches Denken schwierig?

Einige Forschungsergebnisse aus der Psychologie deuten darauf hin. Hier ein Beispiel, das auf einer bekannten Aufgabe basiert (genannt „Wason-Aufgabe").

Die Wason-Aufgabe

Stellen Sie sich vor, Sie haben vier Karten, wie in Abbildung 1.5 gezeigt. Jede Karte hat auf einer Seite einen Buchstaben und auf der anderen eine Zahl.

Wenn auf einer Seite der Karte ein Konsonant ist,
dann ist auf der anderen Seite eine ungerade Zahl.

Ihre Aufgabe: Welche Karte(n) müssen Sie umdrehen, um zu sehen, ob die Regel verletzt wird?

E
Vokal
1
Ungerade Zahl
F
Konsonant
2
Gerade Zahl
⚠️ STOPP! Denken Sie zuerst nach, bevor Sie weiterlesen!
Welche Karten würden Sie umdrehen?
Erfolgsquote: Nur etwa 20% der Leute lösen diese Aufgabe richtig!

Die richtige Lösung:

Man muss die Karten „F" und „2" umdrehen.

Warum F und 2?

Karte „F" (Konsonant):

Karte „2" (gerade Zahl):

Karte „E" (Vokal):

Karte „1" (ungerade Zahl):

Wichtiger Hinweis:
Die Regel gilt nur bei Konsonanten, nicht bei Vokalen. Deshalb spielt es keine Rolle, was auf der Rückseite der „E"-Karte steht, ob gerade oder ungerade.

Bedeutung für unseren Alltag

Logik wird oft verwendet, um verschiedene Aussagen miteinander zu verbinden und eine Theorie zu bilden. Wenn wir jedoch falsche Schlussfolgerungen ziehen – was im Alltag oft passiert –, wirkt sich das auch auf unser Verständnis von psychologischen Theorien aus.

Quelle: Sedlmaier Peter; Renkewitz, Frank: „Forschungsmethoden und Statistik"; Pearson 2013
Jan Vanvinkenroye, jan.vanvinkenroye@daa-projekte.de